Wirtschaftlich erfolgreich bleiben

DRG-System und Leistungsgruppen erklärt Was müssen Klinikmanager berücksichtigen?

Grundlagen des DRG-Systems

Das aDRG-System (Diagnosis Related Groups) ist die zentrale Grundlage der Krankenhausfinanzierung in Deutschland. Es basiert auf dem Krankenhausentgeltgesetz (KHEntgG) und ermöglicht eine pauschalierte Abrechnung der Krankenhausleistungen basierend auf Diagnose und Behandlungsaufwand. Als Klinikmanager ist es entscheidend, die Mechanismen dieses Systems zu verstehen, typische Fehler zu vermeiden und gezielt Kostenmanagement zu betreiben, um wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben.

Duale Finanzierung im Krankenhaus

Die duale Finanzierung ist ein zentraler Bestandteil der Krankenhausfinanzierung in Deutschland und wird durch das Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) geregelt. Sie teilt die Finanzierung in zwei Bereiche: die Investitionskosten und die Betriebskosten. Während die Investitionskosten für Gebäude, Ausstattung und technische Geräte durch die Bundesländer getragen werden, finanziert sich der Betrieb (Personal, Materialkosten etc.) aus den Erlösen, die über das DRG-System (Diagnosis Related Groups) generiert werden. Dieses System ermöglicht eine klare Trennung zwischen den langfristigen Strukturaufgaben der Länder und dem täglichen wirtschaftlichen Betrieb der Krankenhäuser.

Grundlagen des DRG-Systems

Das DRG-System wurde eingeführt, um die Krankenhausfinanzierung transparenter und effizienter zu gestalten. Jeder Behandlungsfall wird dabei einer bestimmten DRG-Gruppe zugeordnet, die den wirtschaftlichen Aufwand pauschaliert abbildet.

Schlüsselpunkte

  • Kodierung und Fallführung: Die Zuordnung erfolgt durch die Verschlüsselung der Haupt- und Nebendiagnosen sowie Prozeduren.
  • Leistungsgruppen: Diese spielen eine zentrale Rolle bei der Zuordnung und beeinflussen die Vergütung erheblich.
  • Ziel: Kliniken sollen Anreize haben, Leistungen effizient zu erbringen, ohne die Qualität der Versorgung zu mindern.

Typische Fehler bei der Fallführung und Abrechnung

Fehler in der Patientensteuerung oder Abrechnung können zu Erlöseinbußen oder Rückforderungen durch Krankenkassen führen.

Häufige Fehler umfassen:

  1. Falsche Kodierung: Ungenaue oder fehlende Kodierung der Diagnosen und Prozeduren.
  2. Über- oder Unterdokumentation: Wichtige Behandlungsdetails fehlen oder sind übertrieben dargestellt.
  3. Fehler bei der Patientenverweildauer: Zu lange oder zu kurze Verweildauern beeinflussen die Wirtschaftlichkeit negativ.
  4. Mangelnde Schulung des Personals: Unzureichend geschultes Kodier- und Abrechnungspersonal kann systematische Fehler verursachen.

Tipps für wirtschaftliche Steuerung

Um die Wirtschaftlichkeit zu steigern und typische Probleme zu vermeiden, sollten Klinikmanager folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Investition in Weiterbildung: Schulungen für medizinisches Personal und Kodierer zur korrekten Anwendung des DRG-Systems.
  • Regelmäßige Fallprüfungen: Internes Controlling zur Sicherstellung einer präzisen Dokumentation und Abrechnung.
  • Effiziente Patientensteuerung: Optimierung der Prozesse von der Aufnahme bis zur Entlassung.
  • Datenanalyse und Benchmarking: Vergleich mit anderen Kliniken, um Stärken und Schwächen zu identifizieren.
  • Zusammenarbeit mit Experten: Einbindung von Beratern für Krankenhausfinanzierung und DRG-Optimierung.

Typischer Ablauf des DRG-Abrechnungsprozesses

Der DRG-Abrechnungsprozess beginnt mit der Aufnahme des Patienten, bei der erste Diagnosen und Behandlungspläne dokumentiert werden. Während des Krankenhausaufenthalts werden alle medizinischen Maßnahmen, Diagnosen und Prozeduren erfasst. Diese Daten werden nach Entlassung kodiert und in eine DRG (Fallgruppe) übersetzt. Die finale Abrechnung erfolgt durch den Abgleich mit den DRG-Katalogen, die jährlich vom Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) aktualisiert werden. Eine korrekte Kodierung ist essenziell, da Abweichungen zu Rückforderungen durch die Krankenkassen führen können. Die Qualitätssicherung erfolgt häufig durch interne Prüfungen oder externe Kontrollinstanzen wie den Medizinischen Dienst.

Leistungsgruppensystematik und ihre Rolle in der Krankenhausplanung

Die Leistungsgruppensystematik ist ein zentrales Instrument der aktuellen Krankenhausreform und dient dazu, medizinische Leistungen in Kategorien zu bündeln, die auf qualitativen und strukturellen Anforderungen basieren. Jede Leistungsgruppe definiert spezifische Mindestvoraussetzungen, wie die Verfügbarkeit bestimmter Fachabteilungen, technische Ausstattungen oder personelle Ressourcen, die für die Erbringung einer Leistung notwendig sind. Ziel dieser Systematik ist es, Transparenz zu schaffen, die Vergleichbarkeit zwischen Kliniken zu erhöhen und die Versorgungsqualität zu sichern.

Die Bundesländer nutzen die Leistungsgruppensystematik als Grundlage für ihre Krankenhausplanung. Damit können sie die bedarfsgerechte Verteilung von Kapazitäten besser steuern und sicherstellen, dass die Versorgung flächendeckend den medizinischen Standards entspricht. Gleichzeitig ermöglicht sie eine gezielte Förderung von Kliniken, die bestimmte Anforderungen erfüllen, und fördert somit die Spezialisierung und Zentralisierung bestimmter medizinischer Leistungen.



Fazit

Das DRG-System stellt Klinikmanager vor Herausforderungen, bietet aber gleichzeitig die Möglichkeit, wirtschaftlich erfolgreich zu agieren. Ein tieferes Verständnis des Systems, gepaart mit einer strukturierten Herangehensweise, kann dazu beitragen, Erlöse zu maximieren und typische Fehler zu minimieren.

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