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Papierlose Krankenhäuser: Wie Digitalisierung die Qualität im Gesundheitswesen verbessert

Papierloses Arbeiten im Krankenhaus

Das traditionelle Modell einer Gesundheitsleistung beinhaltet das persönliche Treffen zwischen Patient und dem medizinischen Fachpersonal, ggf. mit medizinischen Geräten und Werkzeugen. Und vor allem mit jeder Menge Papier, aufgeteilt in Dokumente und Befunde.

Es ist durchaus üblich, dass Patienten ein paar Stunden in der Praxis, Klinik- oder Notaufnahme sitzen und warten, bis sie an der Reihe sind. Obwohl diese Szenen in vielen Gesundheitseinrichtungen immer noch weit verbreitet sind, hat die Technologie die Gesundheitsversorgung im Laufe der Jahre verändert. Technologische Innovationen ermöglichten es Krankenhäusern und Praxen, ihre Prozesse zu verbessern, was unter anderem zu einer besseren Patientenversorgung führt.

Die Digitalisierung wird durch einen wesentlichen Treiber angetrieben: Skalierbarkeit. Die Fähigkeit eines Systems, Netzwerks oder Prozesses zum exponentiellen Wachstum, bei überschaubarem Input. Einen Ebene tiefer sind drei Gesetzmäßigkeiten relevant für die Skalierbarkeit:

  1. Moore’s Law – Die Gesetzmäßigkeit besagt, dass sich die Anzahl der Schaltkreiskomponenten auf einem Computerchip in regelmäßigen Zeiträumen – zwischen 12 und 24 Monaten – verdoppeln lasse. Kurz: „Computerchips werden immer schneller“.
  2. Butter’s Law – Diese Gesetzmäßigkeit ist eine von Gerald Butters entwickelte Vorhersage, die darauf hindeutet, dass sich die Datenübertragung über ein Glasfaserkabel alle neun Monate verdoppelt.
  3. Kryder’s Law – Das Krydersche Gesetz geht davon aus, dass sich die Festplattendichte, auch bekannt als Flächendichte, alle dreizehn Monate verdoppelt.

Zusammengefasst: Skalierbare Datenmengen können weltweit in Sekunden bearbeitet werden und somit das papierlose Arbeiten unterstützen. Mehr Informationen zu den Treibern erfahren Sie in diesem Video.

Papierlose strukturierte Daten

Herkömmliche Gesundheitsversorgung überträgt die Verantwortung für Erhalt und Verbesserung des Wohlbefindens auf den Patienten, weshalb er nur als Abhilfemaßnahme, nicht als vorbeugende Lösung, einen Arzt aufsucht. Aber der Einsatz von Technologie kann Gesundheitseinrichtungen von einem Pay-for-Service-Modell zu einem patientenorientierteren Modell transformieren.

Eine erste Möglichkeit, dies zu tun, besteht darin, papierlos zu arbeiten.

Digitalisierung für das Gesundheitswesen

Technologische Integration ist in der Gesundheitsbranche ein altbekanntes Thema (Stichwort: Interoperabilität). Überraschenderweise verwenden viele Kliniken und Krankenhäuser jedoch immer noch papierbasierte Daten-Erfassungsmethoden. Neue Patienten füllen Formulare an der Rezeption aus, Ärzte schreiben Rezepte für den Apotheker und Mediziner archivieren und erfassen Patienteninformationen durch hohe Stapel von Dokumenten.

Diese Papiere sammeln eine Fülle von Daten, die Gesundheitsunternehmen nutzen könnten, um Erkenntnisse zu gewinnen, die die Erfahrung, Zufriedenheit und Gesamtergebnisse der Patienten verbessern können. Aber Data Mining auf Papier ist schwierig und Ressourcen-intensiv. Hier kommt die Digitalisierung ins Spiel, wie sie auch bereits von der Politik seit dem E-Health-Gesetz 2015 gefördert wird (mehr zur Telematikinfrastruktur in diesem Video).

Bei der papierbasierten Datenerfassung bieten die Dokumente keinen skalierbaren Wert, es sei denn, jemand gibt die Daten manuell in einen Computer ein. Dies kann eine zeitaufwändige Aktivität sein. Mit der Digitalisierung kann die Datenerfassung zu einem effizienteren und schlankeren Prozess werden. Anwendungen und Software können strukturierte Daten automatisch sortieren und für die Analyse vorbereiten. So werden Mitarbeiter entlastet. Sie erhalten folglich mehr Zeit, sich auf andere Aufgaben am Patienten zu konzentrieren.

Die papierlose Umstellung bietet Gesundheitseinrichtungen folgende Vorteile:

Optimierte Datenanalyse

Durch die Umstellung von analog auf digital können Krankenhäuser und Kliniken sofort auf bestimmte Datensätze zugreifen, sofern diese in strukturierten Tabellen erfasst sind. So können automatisierte Berichte ermöglicht werden. Sie können Trends im Laufe der Zeit für einen bestimmten Patienten, eine Population oder einen Ort erkennen. Diese Informationen können dazu beitragen, die Genesung einer Person zu beschleunigen oder sogar eine Krise der öffentlichen Gesundheit zu vermeiden.

Durch die Digitalisierung werden diese Erkenntnisse in Echtzeit ermittelt, sodass Gesundheitsunternehmen schnell auf Veränderungen reagieren und letztendlich bessere Ergebnisse erzielen können. Es kann Tage dauern, diese Erkenntnisse durch papierbasierte Methoden aufzudecken, was die Reaktion des Krankenhauses verzögert, um sinnvolle Verbesserungen vorzunehmen.

Darüber hinaus können Technologien wie Software für elektronische Patientenakten (ePA) und andere intelligente medizinische Programme die Gesamteffizienz verbessern. Unleserliche handschriftliche Patienteninformationen und Fehlablagen sind bei der papierbasierten Datenverwaltung und -analyse üblich. Die Eliminierung manueller Arbeit beim Umgang mit Daten bedeutet weniger Möglichkeiten für menschliche Fehler. Dies führt zu genaueren Berichten, die bessere Einblicke liefern können.

Erhöhte Datensicherheit

Papierkram kann leicht verlegt, verloren oder gestohlen werden, wodurch die Gesundheitsinformationen der Patienten kompromittiert werden und Haftungsprobleme entstehen. Außerdem könnten einige Krankenhausangestellte versehentlich auf Aufzeichnungen zugreifen, die sie nicht sehen dürfen.

Wenn der Praxis- oder Klinikalltag digital wird, können Sie die Sicherheit Ihrer Daten stärken. Entgegen bestehender Vorurteile, können digitale Aufzeichnungen besser verschlüsselt werden als analog Dokumente. So kann sichergestellt werden, dass nur Zugriffsberechtigte auf Informationen zugreifen können. Mehr Informationen zum Thema Datenschutz und -sicherheit erfahren Sie bei 8Health.

Die Gesundheitsbranche ist ein häufiges Ziel von Cybersicherheitsangriffen. Aus diesem Grund sind digitale Formulare so strukturiert, dass sie dem Health Insurance Portability and Accountability Act (HIPAA) entsprechen und sicherstellen, dass Daten sicher gespeichert, übertragen und empfangen werden können. Gesundheitsunternehmen arbeiten häufig mit einem veraltetem IT-Service, um ihre Datensicherheitsmaßnahmen zu verstärken. Verschiedene Methoden können auf Gesundheitskunden zugeschnitten werden, darunter verbesserte Firewalls, Malware-Schutz und Offsite-Speicherung.

Bessere Patientenerfahrung

Abgesehen von der Verbesserung Ihrer Arbeitsabläufe und Prozesse hat die Digitalisierung viele Vorteile für Ihre Patienten. Der Aufnahmeprozess beinhaltet Übergaben von Schreibtisch zu Schreibtisch, was die Wartezeiten der Patienten verlängert. Dies kann sich negativ auf Ihr Image als Gesundheitsdienstleister auswirken, da Patienten lange Wartezeiten in Krankenhäusern hassen. Außerdem bedeuten lange Wartezeiten Verzögerungen bei der Bereitstellung wesentlicher Behandlungen und medizinischer Leistungen, was sich auf Ihre betriebliche Effizienz auswirkt.

Die Digitalisierung kann Ihre Patientenzufriedenheit verbessern. Zum Beispiel können Sie auf Ihrer Website die erforderlichen Unterlagen wie neue Patienten- und Versicherungsformulare zur Verfügung stellen. Dies ermöglicht den Patienten, sie auszufüllen, bevor sie ins Krankenhaus gehen, was ihre Aufnahme beschleunigt.

Auch medizinische Software wie Patientenportale zu Online-Terminvereinbarung und Übermittlung von Gesundheitsdaten in die elektronische Patientenakte sorgen für ein angenehmeres Patientenerlebnis. Sie können ihre Krankengeschichte, Medikamentenliste, Terminpläne und günstigere Verschreibungsoptionen mit ihrem Smartphone oder Computer einsehen. Sie müssen nicht zusätzlich in ihr Krankenhaus oder Praxis gehen, was überfüllte Empfangsbereiche und lange Wartezeiten verhindert.

Effiziente und kooperative Patientenversorgung

Zu guter Letzt kann der papierlose Weg die Qualität Ihrer Pflege verbessern. Erstens sind digitalisierte Patientenakten für Patienten einfach zugänglich. Sie können ihren medizinischen Behandlungsplan überprüfen, ohne ihren Arzt kontaktieren zu müssen. Dieser einfache Zugang kann ihr Selbstmanagement verbessern und sie auf ihrem Genesungsweg auf Kurs halten, was die Ergebnisse für die Patienten verbessert.

Außerdem fördert die Umstellung auf digitale Akten die Zusammenarbeit zwischen medizinischem Fachpersonal in Praxen und Krankenhäusern. Ärzte können mit nur wenigen Klicks auf die Krankenakte eines Patienten zugreifen, anstatt Stapel von Papieren zu durchsuchen.

Einige digitale Speicher, wie Cloud-basierte Netzwerke, bieten einen einzigen Zugangspunkt für Patienteninformationen. Das bedeutet, dass Ärzte und Krankenschwestern gleichzeitig Dokumente anzeigen können, um zusammenzuarbeiten und sich in Echtzeit über den Status eines Patienten auszutauschen.

Die Digitalisierung erleichtert auch den Patiententransfer. Beispielsweise fehlt einem Krankenhaus die Ausrüstung, um einen Patienten zu behandeln, was eine Verlegung in eine andere Gesundheitseinrichtung erforderlich macht. Der Patient kann zusammen mit seinen Krankenakten problemlos in das neue Krankenhaus gebracht werden, ohne sich um den Papierkram kümmern zu müssen.

Diese Digitalisierungsanwendungen zeigen, dass sich Gesundheitsunternehmen vom traditionellen Versorgungsmodell wegbewegen können, um der steigenden Nachfrage nach schneller und qualitativ hochwertiger Patientenversorgung gerecht zu werden. Gesundheitstechnologien helfen Ihnen, Ihre Gesundheitsversorgung zu verbessern – Arbeitsabläufe, Prozesse, Patientenerfahrung – und ermöglichen Ihnen den Wechsel von einem zahlungsbasierten zu einem patientenorientierten Versorgungsmodell.

Weiterführende Informationen:

  • Krankenhauszukunftsgesetz für die Digitalisierung von Krankenhäusern (KHZG)
  • Digitalisierung im Krankenhaus: In 60 Sekunden erklärt (zum Video).
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